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4 TIPPS für eine positive Fehlerkultur


Perfektionismus ade! 
Eine gesunde Fehlerkultur ist nur dort möglich, wo man die tiefen Ängste vor Gesichtsverlust und Scheitern erkennt und überwindet. Keren Pickard ist Mut Coach. Sie gibt vier Tipps für eine gesunde Fehlerkultur in Privat- und Berufsleben.

1. Hinter den Kulissen

Bevor Sie anfangen, sich mit der (scheinbaren) Perfektion des Lebens anderer zu vergleichen: Erinnern Sie sich vorher daran, dass Sie immer nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Alltag Ihrer Mitmenschen mitbekommen. Nur Sie sind in Ihre eigenen Zweifel, Ängste und Unzulänglichkeiten eingeweiht. Wenn Sie in die Köpfe der anderen schauen könnten, würden Sie genau die gleichen unvollkommenen Fähigkeiten und Denkmuster finden, mit denen Sie zu kämpfen haben. Jeder einzelne Mensch, den Sie kennen, macht dieses Leben zum allerersten Mal durch. Auch wenn Sie es nicht sehen können: Alle sind genauso unsicher wie Sie!

2. Noch einmal versuchen

Jede Aufgabe, die Sie heute so mühelos meistern, war einst ein ungewohnter Lernprozess. Gehen, essen, schreiben, lesen, küssen. Wie sind Sie in diesen Dingen gut geworden? Sie haben es versucht. Sie sind gescheitert. Sie haben es wieder versucht. Sie machten es beim nächsten Mal ein bisschen besser.

Es ist an der Zeit, die ersten ungeschickten Versuche mehr wertzuschätzen und nicht nur das Endergebnis. Feiern Sie die Tatsache, dass Sie bei dieser Aufgabe nicht mehr ganz so SCHLECHT sind wie noch vor sechs Monaten. Nehmen Sie sich fest vor, es beim nächsten Mal besser zu machen. Geben Sie sich selbst die Erlaubnis, ein Amateur zu sein. Pflegen Sie eine Haltung des Selbstmitgefühls, während Sie neue Aufgaben Stück für Stück meistern.

3. Mehrwert statt Perfektion

Für fast jede Aufgabe gibt es ein Verhältnis von wesentlichen zu unwesentlichen Elementen. In den meisten Fällen sind es die 80 Prozent, die von anderen erkannt und genutzt werden, um Erfolg oder Misserfolg einer Aufgabe zu beurteilen, während die übrigen 20 Prozent meist nur für uns selbst wichtig sind.

Wie wäre es, wenn Sie statt nach Perfektion nach einem Mehrwert streben würden? Ihr Chef wird nicht mit dem Gedanken nach Hause gehen, dass die Absätze Ihres Berichts richtig eingerückt und die Tortendiagramme perfekt positioniert waren, an denen Sie bis tief in die Nacht gearbeitet haben. Die 80 Prozent der Ideen, der Energie und des Engagements, die Sie in Ihre Aufgabe einbringen, werden in Erinnerung bleiben. Die 20 Prozent, an denen Sie sich aufreiben, werden innerhalb von Minuten vergessen sein. Also warum sollten Sie Ihre Zeit damit verschwenden?

4. Die Macht des Spiels

Wenn Sie eine gesunde Fehlerkultur in Ihrem Leben entwickeln wollen, ist es an der Zeit, sich zu erlauben, Dinge zu tun, die einfach nur Spaß machen, und einen „Muskel“ für das Ungewohnte und Unbequeme zu entwickeln. Probieren Sie eine neue Sportart aus, lernen Sie Aquarellmalen, üben Sie Ihr Spanisch. Nicht mit dem Ziel, der Beste zu sein, sondern einfach aus Freude daran, etwas Neues auszuprobieren. Diese „Muskeln“, die Sie in Ihrem Privatleben entwickeln, werden die Gleichen sein, die Sie mit ins Büro nehmen, wenn es an der Zeit ist, ein globales Team zu leiten oder neue Aufgaben in Ihrem Bereich zu übernehmen. Gönnen Sie sich die Freiheit, Aufgaben spielerisch anzugehen, und Sie werden immer mehr Freude und Selbstvertrauen für Neues empfinden.

Keren Pickard spricht auf dem KCF23 im Forum „femPowerment: Mutige weibliche Führung“. Dort diskutieren Sprecherinnen, wie Frauen in Führungspositionen in turbulenten Zeiten aus einer Position der Stärke – und nicht der Erschöpfung – mutig handeln können und wie dynamische sowie wertschätzende Netzwerke von Männern und Frauen gelingen können.

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KCF-Magazin 3/4 2022

KCF-Magazin 3/4 2022

2022-11-29

Editorial

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Liebe Leserin, lieber Leser, liebe KCF-Freunde,

TITELTHEMA

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Es ist sehr wichtig, den Sinn und Zweck einer Firma sowie ihre Werte klar zu definieren, sagt Rebecca Kazav. Sie ist Chief Sales Officer (CSO) beim Hohenloher Unternehmen MUSTANG Jeans, der ältesten europäischen Denimmarke. Julia Bernhard hat mit ihr über Purpose und Potenziale gesprochen.


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UNTERNEHMENSKULTUR

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INTERVIEW

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WARUM EIN BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT (BGM) VON HOHER BEDEUTUNG FÜR DIE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT DER MITTELSTÄNDISCHEN UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND IST, ERLÄUTERT WILLY GRASSL IM GESPRÄCH MIT DANIELA STÄDTER.


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PORTRÄT CHRISTOPHER VEIT

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THINK-TANK

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Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen sind an der Spitze oft einsam. Manche klagen über die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Sie sind überzeugt, dass sich große Veränderungen ihrem Einflussbereich entziehen. Warum hier ein Umdenken wichtig ist, schildert Dr. Julia Dubowy.

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